
EureProjekte – Generationen-Projekt Zusammenfassung Alte Schätze – Lebensgeschichten aus Vorarlberg 14 Jugendliche beschlossen, sich mit dem Thema „Alter“ in unterschiedlicher Weise mit der älteren Generation auseinandersetzen. Ziel war es, den Dialog zwischen den Generationen, d.h. der heutigen Jugend und den Senior/innen zu fördern. Alte Menschen sind häufig einsam und/oder haben wenig soziale Kontakte. Für sie ist die Einsamkeit oft schlimmer als Gebrechlichkeit oder Krankheit. Auf der anderen Seite bringen Jugendliche zum Teil wenig Verständnis für alte Menschen und deren Bedürfnisse auf. Manchmal fällt es ihnen schwer, ihre eigenen Großeltern und deren veraltete Ansichten zu verstehen. Es wurde die Idee geboren, ein Buchprojekt auf die Beine zu stellen in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Dornbirn. Die Jugendlichen trafen sich mit ganz unterschiedlichen alten Menschen, hörten ihnen zu, schenkten Ihnen Aufmerksamkeit und vermittelten ihnen auf diese Weise, dass sie an deren Leben interessiert sind. Ihre Lebensgeschichten hielten sie fest, schrieben sie auf und gaben sie gebunden in einem Buch mit dem Titel „Alte Schätze“ heraus. Dieses Buch schenkten sie anschließend als Zeichen ihrer Wertschätzung den interviewten Personen, damit sie es lesen und auch ihren Kindern/Enkeln/Urenkeln als Andenken hinterlassen können. Mit dem Buch hoffen die Jugendlichen, den alten Menschen eine Freude machen zu können. Auch sie selbst profitierten davon, indem sie die Hintergründe der alten Menschen besser zu verstehen lernten. Durch den Kontakt zu alten Menschen erweiterten Jugendliche ihre Sozialkompetenz im Umgang mit der älteren Generation. Die Einblicke in deren Lebenswelten erlaubte es ihnen, diese besser zu verstehen und warum alte Menschen sind, wie sie eben sind, was sie in den vergangenen Jahrzehnten geprägt hat und wie ihre Jugendzeit im Vergleich zur heutigen ausgesehen hat. Die Jugendlichen brachten dieser Generation Wertschätzung entgegen und konnten von deren Lebenserfahrungen und -weisheiten lernen. Sie interessierten sich vor allem auch für die „kleinen“ Dinge im Leben, nicht nur die Highlights, die sie erlebt haben. Um den Umgang mit der Generation 60+ besser zu bewältigen, bzw. sie besser zu verstehen, absolvierten sie zuvor einen 16stündigen Pflegefit Kurs des Roten Kreuzes. Durch den Besuch der Ausstellung „Pflege das Leben“ im Frauenmuseum in Hittisau setzten sich die Jugendlichen zudem mit dem Thema „Alter und Pflege“ intensiv auseinander. Eine Exkursion in das Pflegeheim Birkenwiese brachte den Jugendlichen das Umfeld von alten Menschen näher, das für manche eine gänzlich neue Erfahrung war, da sie noch nie ein Seniorenheim von innen gesehen hatten und über das vielfältige Angebot überrascht waren. Die Idee ist ursprünglich über Kontakte zur Caritas, insbesondere aus dem Bereich der Altenbetreuung entstanden und wurde von der Leitung eines Pflegeheimes in Dornbirn positiv aufgenommen. Um ihr Buch erstmals der Öffentlichkeit vorzustellen, organisierten die Jugendlichen einen unterhaltsamen Nachmittag im Pflegeheim Dornbirn. Sie hatten dort mit BewohnerInnen Gespräche geführt und diese im Buch verewigt, sodass sich dieser Ort für eine Lesung anbot. Mit dem „Muttertags-Cafe“ , das am 11. Mai 2018 stattfand, brachten sie Abwechslung in den Pflegeheim Alltag in der Höchster Straße. Sie backten hausgemachte Mehlspeisen für das köstliche Kuchenbüfett, servierten Kuchen an die Tische der HeimbewohnerInnen und präsentierten im Rahmen einer Autorenlesung einige der Lebensgeschichten aus Vorarlberg. Die musikalische Umrahmung sorgte für Auflockerung und gute Stimmung. Zuletzt erhielten die MitarbeiterInnen des 1. OG des Pflegeheims eine süße Überraschung von den SchülerInnen als Zeichen der Wertschätzung für ihren täglichen Einsatz. Die Reflexion der Jugendlichen hinsichtlich ihrer neuen Erfahrungen, die sie im Laufe des Jahres im Zuge dieses Projektes gemacht haben, ist ausgesprochen positiv. Nachfolgend auszugsweise einige Zitate: Katharina Burtscher: „Besonders spannend war es zu erfahren, wie Jugendliche damals aufwuchsen. Mir wurden meine Privilegien bewusst und ich lerne immer mehr, sie wertzuschätzen.“ Emine Karatas: „Es wurde mir bewusst, dass man alles erreichen kann was man will, wenn man sich dafür einsetzt und darum kämpft.“ Elias Häfele: „Ich habe aus dem Projekt mitgenommen, dass die Welt sich immens verändert hat und ich froh bin, dass viele ältere Menschen ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit uns geteilt haben.“ Sanna-Mae Freuis: „Das Leben meiner Oma klingt sehr hart, daher bewundere ich sie sehr, da sie so eine starke und lustige Frau ist und deshalb sehe ich sie als mein größtes Vorbild.“ Herzlichen Dank an „aha“ für die ideelle und das Bundeskanzleramt für die finanzielle Unterstützung dieses Projektes im Rahmen des „EureProjekte“ Programms, das ohne diese Mittel nicht umgesetzt hätte werden können. Das Buch wird als separate Datei übermittelt, ebenso die Fotos und die Abrechnung. Eva Drozd




